Landesarbeitsgemeinschaft Entwicklungshilfe Mali e.V.

Kommune Dombila - Sicherung von Grundnahrungsmitteln und Ressourcenschutz

Projektlaufzeit: Mai 2009 - Dezember 2011

Etwa 50 km von der Hauptstadt Bamako entfernt, im Kreis Kati, liegt die Kommune Dombila mit insgesamt 10.000 Einwohnern. Zu dieser gehören die elf Dörfer Klanabougou, Dombila, Sidiancoro, Tomba, Ouéssébougou-Awala, Sanamba, Songon, Toulabougou, Djinidiébougou, Djinidé und N'Galamadibi.

Dort leben 90 % der Einwohner von der Landwirtschaft, die sie arbeitsintensiv und im Regenfeldbau betreiben. Der Anbau konzentriert sich neben Hirse, Mais, Sorghum und Erdnüssen auf Knollenfrüchte und Gemüse. Kennzeichnend für die landwirtschaftliche Produktion der Region sind eine hohe Arbeitsintensität und der Einsatz von einfachsten Arbeitsgeräten. Die Bauern bestellen ihre Felder überwiegend mit der Handhacke. Risikofaktoren für die Ernteerträge sind ausbleibende Niederschläge und degenerierte Böden. Die örtlichen Niederschlagsmengen sind im Allgemeinen sehr gering und unregelmäßig.

Laut einer Statistik des Office des Hautes Vallées du Niger (OHVN) können nur 2 % der Familien in der Kommune ihre Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln gewährleisten. Alle anderen müssen den Getreidebedarf für mindestens drei Monate zukaufen. In dieser "période de soudure", der Phase vor dem Einbringen der nächsten Ernte, ist die Ernährungssituation in zwei Dörfern besonders kritisch. Diese erleben Hungerperioden, da sie im Vergleich zu anderen Dörfern in der Regenzeit räumlich isoliert sind.

Getreidebanken und Steigerung der Getreideerträge

In den Orten N'Galamadibi und Ouessebougou-Awala fördert die LAG Mali den Getreideanbau direkt mit landwirtschaftlichem Equipment. Pro Dorf werden je zwei Zugtiere und Pflüge bereitgestellt, ebenso Geräte zur Aussaat und Transportmittel, d.h. Esel und Karren. Die dörflichen Organisationen der Frauen und der jungen Erwachsenen kümmern sich um den Unterhalt der Tiere und die Geräte. Sie organisieren ebenfalls deren Einsatz.

Parallel dazu werden Getreidebanken aufgebaut. Dabei handelt es sich um zwei solide Lagerhäuser mit einer Grundfläche von 5 x 6 m, die mit dem nötigsten Material ausgestattet sind. Aus Projektmitteln wird ein Fonds für den Getreideeinkauf zur Verfügung gestellt. Er dient dazu, Vorräte kurz nach der Ernte günstig aufzukaufen, die dann sachgemäß eingelagert werden.

Wenn die Getreidevorräte mit Beginn der Regenzeit knapp werden, steigt der Marktpreis. Die Bauern bezahlen dann häufig einen spekulativen Preis und verschulden sich. Mit der Getreidebank hat die Bevölkerung die Möglichkeit, das Getreide auch in Zeiten des Mangels zu einem verhältnismäßig geringen Preis zu erwerben. Sie ist damit unabhängiger vom Markt und steuert den Verkauf selbst. Die Preise werden in Generalversammlungen der Dörfer festgelegt.

Wichtig ist ein kompetentes Management dieser Banken. Ein vom Dorf bestimmtes Komitee ist dafür verantwortlich und wird geschult. Zudem betreut und berät eine lokale Fachkraft die Getreidebanken und die zuständigen Komitees.

Förderung des Gartenbaus

Nach bewährtem Prinzip unterstützt die LAG Mali in drei Dörfern der Kommune den Gemüseanbau. In N'Galamadibi und Djinidièbougou entstehen zwei neue Gärten mit jeweils vier professionellen Brunnen, die eingefriedet werden. Saatgut, Arbeitsgeräte und Transportmittel zur Vermarktung werden als Startkapital zur Verfügung gestellt. Im Projekt sind insgesamt 210 Gärtnerinnen und Gärtner beteiligt. Jeder Garten wird von 70 Dorfbewohnern - 50 Frauen und 20 Männern - genutzt. Sie bestimmen dörfliche Komitees zum Management ihrer Rücklagen.

In Toulabougou wird der bestehende Garten mit zwei weiteren Brunnen vervollständigt, sodass die gesamte Anbaufläche von 1 ha nutzbar ist. Zwei "Pedalenpumpen", an zwei gegenüberliegenden Brunnen angebracht, erleichtern den Wassertransport. Mit Schläuchen wird das Wasser in zwei oberirdische Wasserbassins gepumpt, die bei den weiter entfernten Beeten errichtet werden. Die Pumpe ist einfach zu bedienen, und Ersatzteile sind vor Ort erhältlich.

Mit Hilfe des intensiven Gemüseanbaus kann die Nahrungsmittelversorgung vor Ort qualitativ verbessert werden. Gleichzeitig schafft er Einkommensmöglichkeiten für Frauen, aber auch für junge Männer, die sonst in die Städte abwandern würden.

Ressourcenschutz in 11 Dörfern

Der unkontrollierte und übermäßige Holzeinschlag in den Wäldern der Kommune Dombila ist problematisch. Die nahe gelegene Hauptstadt hat einen hohen und wachsenden Energiebedarf an Holz und Holzkohle. Zudem ist der Holzhandel eine Einnahmequelle für die verarmten Einwohner der Kommune und auch in den ländlichen Haushalten wächst der Bedarf an Brennstoffen.

Ab 2010 sind gezielte Maßnahmen geplant, die zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen beitragen. Hierbei sind die Einwohner aller elf Dörfer der Kommune aktiv mit einbezogen.

Geplante Aktivitäten:

  • Kampagne zur Sensibilisierung und Information über geltende Bestimmungen zum Schutz der Wälder
  • Aufbau von dörflichen Gremien mit Kontrollfunktionen
  • Erarbeitung und Verbreitung einer lokalen Konvention, die von allen Dörfern getragen wird
  • Aufbau von zwei Baumschulen und Instandsetzung einer bereits bestehenden
  • Baumpflanzungen in den Dörfern
  • Einführung von Energiesparöfen zur Reduktion des Brennstoffverbrauches
  • Integration des Themas in die laufenden Alphabetisierungskurse

Kooperation und Finanzierung

In den letzten Jahren hatte die LAG Mali - entsprechend ihren begrenzten finanziellen Mitteln - bereits einzelne Dörfer der Kommune punktuell unterstützt. Nachdem das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Juni 2009 Fördermittel zugesagt hatte, ist dieses umfassende Projekt über einen Zeitraum von mehreren Jahren möglich. Es hat ein Gesamtbudget von rund 137.000 € und wird vom BMZ anteilig mit 76 % gefördert. 23% der Kosten übernehmen die LAG Mali und die örtliche Bevölkerung, die zahlreiche Arbeitseinsätze leistet und die Grundstücke zur Verfügung gestellt hat.

Partnerorganisation: VIDE

Die Bauern bestellen ihre Felder überwiegend mit der Handhacke.

In den Orten N'Galamadibi und Ouessebougou-Awala fördert die LAG Mali den Getreideanbau direkt mit landwirtschaftlichem Equipment. Pro Dorf werden je zwei Zugtiere und Pflüge bereitgestellt, ebenso Geräte zur Aussaat und Transportmittel

Mit der Getreidebank hat die Bevölkerung die Möglichkeit, das Getreide auch in Zeiten des Mangels zu einem verhältnismäßig geringen Preis zu erwerben.

Ab 2010 sind gezielte Maßnahmen geplant, die zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen beitragen.