Landesarbeitsgemeinschaft Entwicklungshilfe Mali e.V.

Über Mali

Ein Vielvölkerstaat im Sahel

Mit einer Fläche von 1,24 Mio. km² ist das Binnenland Mali mehr als dreimal so groß wie Deutschland, wird aber von nur etwa 20,3 Mio. Menschen bevölkert. Es liegt im Sahelgürtel Westafrikas und ist umgeben von den Nachbarländern Senegal, Mauretanien, Algerien, Niger, Burkina Faso, Elfenbeinküste und Guinea. Die Hauptstadt Bamako hat ca. 3 Millionen Einwohner. Die nördlichen zwei Drittel des Landes sind Teil der sich ausdehnenden Wüste Sahara und nur sehr dünn besiedelt. Alle größeren Städte liegen an den Ufern des Niger, der Lebensader des Landes. Mehr lesen

Armut

Laut dem HDI (Human Development Index) der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2022 belegt Mali Platz 186 von 191 Ländern und gehört somit zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.

  • Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 59 Jahren
  • 61 % der Erwachsenen, bzw. der über 15 Jährigen, sind Analphabeten.
  • Von 1000 Kindern unter fünf Jahren sterben 111

Weitere Indikatoren der Entwicklung und Daten

Politische Lage

Zwanzig Jahre lang, seit Beginn der 1990er Jahre, galt die Republik Mali als ein Musterland für Demokratie und Stabilität innerhalb der westafrikanischen Krisenregion. Wahlen und Machtwechsel verliefen friedlich und verfassungskonform. Nach einem Militärputsch in 2012, nur einen Monat vor der nächsten Präsidentschaftswahl, stürzte Mali in eine schwere politische Krise. Tuareg-Rebellen eroberten im Verbund mit islamistischen Gruppen den Norden des Landes, den sie zehn Monate besetzt hielten. Im Rahmen einer militärischen Intervention Frankreichs und afrikanischer Truppen im Januar 2013 konnten diese vertrieben und die territoriale Einheit des Landes wieder hergestellt werden. Bei den darauf folgenden Wahlen wurde Ibrahim Boubacar Keita (IBK) zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Mali verfügte damit wieder über eine demokratisch legitimierte Regierung. Bei den letzten Präsidentschaftswahlen in 2018 wurde IBK wieder gewählt. Die Sicherheitslage im Norden und Osten blieb trotz des 2015 unterzeichneten Friedensabkommens angespannt. Sie verschlechterte sich ab 2017 zunehmend und dehnte sich auf zentrale Regionen aus. Im August 2020 entmachtete ein Militärputsch den amtierenden Präsidenten Keita, der in der Bevölkerung viel an Ansehen verloren hatte. Angeführt wurde der Machtwechsel von Colonel Assimi Goita. Nach einem zweiten Putsch im Mai 2021 ist dieser Interimspräsident von Mali bis zu den für 2024 angesetzten demokratischen Wahlen.

Wirtschaft

Die grundlegende Produktionsgemeinschaft im ländlichen Raum Malis ist die Familie. Diese bewirtschaftet ihr Land auf Subsistenzbasis, das heißt es wird hauptsächlich für den eigenen Bedarf und wenig Überschuss produziert. Ca. 75 % der 20,3 Millionen Einwohner leben von der Landwirtschaft.

Kulturelle Vielfalt

Mali ist ein Vielvölkerstaat, in dem mehr als 20 ethnische Gruppen zusammenleben. Es werden mehr als 15 Sprachen gesprochen, die jeweils wieder in verschiedene Varianten und Dialekte zerfallen. Dieses fruchtbare Miteinander hat in Mali einen besonderen Reichtum an kulturellem Erbe und lebendigen Traditionen hervorgebracht. Mehr lesen

Musik

Von klassischen Stücken an der Harfe (Kora), über Blues, Jazz und Pop bis hin zum Rap - die malische Musikszene ist vielfältig und weltoffen. Sie verbindet Tradition und Moderne und spiegelt in ihren Stilrichtungen den kulturellen Reichtum des Landes wieder. Zahlreiche weltbekannte Musiker kommen aus Mali. Mehr lesen

Weltkulturerbe

Einzigartig und beeindruckend sind die Beispiele sudanischer Lehmarchitektur in Mali: Die Moscheen und Mausoleen der legendären Stadt Timbuktu, die Altstadt von Djenné und das monumentale Grabmal von Askia in der Stadt Gao wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Hinzu kommt die Falaise von Bandiagara, ein Hochplateau, auf dem das Volk der Dogon beheimatet ist. Insgesamt findet man vier Stätten des Weltkulturerbes in Mali. Mehr lesen

Als eine der ersten Erklärungen grundlegender Menschenrechte weltweit gilt die Mande Charta von Kurukan Fuga aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahr 2009 deklarierte die UNESCO sie zum immateriellen Weltkulturerbe.

Geschichte

Westafrika, und damit auch das Staatsgebiet des heutigen Mali, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Im Mittelalter entstanden dort große Reiche, welche ihre europäischen Gegenstücke zu dieser Zeit an Ausdehnung und Reichtum weit in den Schatten stellten. Diese sind bis heute von großer identitätsstiftender Bedeutung für die Menschen in Westafrika. Eines von ihnen diente nach der Unabhängigkeit als Namensgeber der heutigen Republik Mali, ein anderes für das heutige Ghana. Mehr lesen

 

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