800 Einwohner zählt das Dorf Clanabougou im Kreis Kati, das etwa 40 km im Nordwesten der Hauptstadt Bamako liegt. Die Menschen leben überwiegend von der Landwirtschaft. Sie betreiben Kleinhandel und Gemüseanbau - eine zusätzliche Einkommensquelle, um die geringen landwirtschaftlichen Erträge zu kompensieren. Letztere decken nicht den familiären Bedarf an Grundnahrungsmitteln.
Mikrokredite und Förderung des Gartenbaus in kleinen Schritten
Wassermangel begrenzte den Gemüseanbau in den kleinen individuellen Gärten der Frauen. Sie wurden bisher über traditionelle Brunnen bewässert, die schnell trocken fallen. Daher unterstützte die LAG Mali ab April 2010 die Anlage eines einen Hektar großen Gartens mit vorerst zwei 14m tiefen professionellen Brunnen. Für eine Anbaufläche dieser Größenordnung sind mindestens vier Brunnen nötig. Doch die Mittel der LAG Mali sind ebenfalls begrenzt und eine schrittweise Herangehensweise ein erklärtes Prinzip der Projektplanung. Es gilt zudem, die Eigenverantwortung der Dorfbewohner für Entwicklungsprozesse zu stärken.
In Kompostgräben (wie hier im Bild links) kann Dünger zum Nulltarif produziert werden. Eine lokale Fachkraft vermittelt hierfür das entsprechende Know How und berät die 80 Gärtnerinnen im intensiven Gemüseanbau. Sie ist außerdem Ansprechpartner in organisatorischen Fragen, z.B. beim Aufbau eines dörflichen "Gemüse-Komitees" und der Verwaltung der Rücklagen. Somit kann nach einer Anschubfinanzierung von Saatgut und Arbeitsgeräten das Saatgut für die nächste Saison von den Frauen selbst bezahlt werden. Esel und Karren, als einfache aber zuverlässige Transportmittel, wurden zur Vermarktung der Produkte bereit gestellt.
Kredite ermöglichen kleine wirtschaftliche Unternehmen und schaffen Handlungsspielräume. Aus einem früheren Projekt der LAG Mali im Dorf Awala stammt der Kreditfonds von umgerechnet € 687,-, der nun in Clanabougou eingesetzt wird. Kleinkredite werden an solidarische Spargruppen vergeben und mit Zinsen zurückbezahlt. In Awala konnte nach diesem Prinzip ein eigener Kreditfonds erfolgreich aufgebaut werden. Vor allem Frauen fehlt das notwendige Startkapital für den Handel mit Seife, Stoffen oder zur Kleintierzucht. Hier hat Clanabougou aufgrund seiner Nähe zum Marktort Dio eine gute strategische Lage.
Bau eines Trinkwasserbrunnens
Die Distanz von 2 km nach Dio müssen die Einwohner von Clanabougou zu Fuß überwinden, um sich mit Trinkwasser zu versorgen. Sie baten um einen Trinkwasserbrunnen, der mit Unterstützung der LAG Mali im Frühjahr 2010 gegraben wurde. Ein dörfliches "Brunnen-Komitee" kümmert sich seitdem um die Einhaltung notwendiger hygienischer Bedingungen.
Dieses Projekt konnte dank der Spenden vieler Gliederungen und Privatpersonen der bayerischen Arbeiterwohlfahrt begonnen werden. In 2011 wird es fortgesetzt und zwei weitere Schachtbrunnen zur Bewässerung des Gemüsegartens gegraben.
Partnerorganisation: VIDE