Inzwischen sind es zehn Dörfer im Umkreis der Stadt Dioila, in denen die malische Partnerorganisation AMSOPT die Bevölkerung sensibilisiert, die Praktik der Mädchenbeschneidung ("Excision") aufzugeben. Zwei Dörfer haben offiziell das Ende der "Excision" erklärt.
Mit der Fortsetzung des bisher erfolgreichen Projektes werden in dieser neuen Phase die bisherigen Ergebnisse stabilisiert. Es geht zudem darum, neben den potentiellen gesundheitlichen Folgen vermehrt sozio-kulturelle Aspekte im Zusammenhang mit der Beschneidung zum Thema zu machen und zu hinterfragen.
So gilt z.B. entsprechend den kulturellen Vorstellungen der vorherrschenden ethnischen Gruppen in Dioila eine Frau bisher nur dann als heiratsfähig, wenn sie beschnitten wurde. "Unbeschnittenen" wird häufig Untreue oder sexuelle Zügellosigkeit unterstellt oder die Beschneidung als religiöse Vorschrift des Islam aufgefasst. Doch der Koran schreibt keine Mädchenbeschneidung vor und in Mali gibt es - v.a. im Nordosten des Landes - Ethnien, die ihre Mädchen nicht beschneiden und sich dennoch verheiraten.
Parallel zu den Informationen über die gesundheitlichen Folgen der "Excision" will die malische Partnerorganisation AMSOPT vor Ort kulturelle Vorurteile gegenüber "Unbeschnittenen" auflösen. Die Strategie besteht darin, mit zahlreichen Hausgesprächen, Gruppendiskussionen und Workshops Überzeugungsarbeit zu leisten und das Erreichte zu stabilisieren.
Der ganzheitliche Ansatz, Frauen und Männer, Alt und jung sowie dörfliche und religiöse Autoritäten in die Kampagne einzubeziehen, wird beibehalten.
Partnerorganisation: AMSOPT