Landesarbeitsgemeinschaft Entwicklungshilfe Mali e.V.

Eröffnung der neuen Grundschule in Sanamba

Dezember 2007

Die offizielle Eröffnung am 4. Dezember war für Sanamba und die Nachbardörfer ein großer Festtag, über den selbst das malische Fernsehen berichtete: Musik und Tanz begleiteten das offizielle Rahmenprogramm. Teil des Programms waren eine Ortsbegehung der neuen Gebäude, ein Fahnengruß der SchülerInnen und zahlreiche Reden der geladenen Gäste. Die Liste der Redner war lang: Der Bürgermeister, ein Vertreter des Präfekten auf Kreisebene, ein Vertreter der staatlichen Schulbehörde, die Projektreferentin der LAG Mali, eine Repräsentantin der Deutschen Botschaft, der Direktor der Partnerorganisation VIDE, der Dorfchef von Sanamba und VertreterInnen der Eltern- und Schulkomitees kamen zu Wort und lobten die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Der Bau des neuen Schulgebäudes inklusive einem Latrinenblock und einem kleinen Verwaltungsgebäude war bereits im Oktober 2007 abgeschlossen. Mit zahlreichen Arbeitseinsätzen engagierte sich die Bevölkerung vor Ort für die Realisierung des Projektes. In der arbeitsintensivsten Phase arbeiteten 860 Dorfbewohner aus Sanamba und einem Nachbardorf mit. In diesen ersten Monaten waren täglich mindestens 30 Personen mit Hilfsarbeiten beschäftigt. Sie stellten Steine her, transportierten Wasser und arbeiteten am Fundament. Der Bürgermeister der zuständigen Kommune Dombila war häufig auf der Baustelle präsent und setzte sich persönlich für die Koordination der Arbeitskräfte ein.

Mit Beginn des neuen Schuljahres im Herbst 2007 wurden 70 SchülerInnen eingeschult. Im Vorjahr waren es nur 30. Auch der Anteil der Mädchen ist deutlich gestiegen: Er liegt in der ersten Jahrgangsstufe bei über 30%. Im Vorjahr dagegen waren lediglich 15 % aller Schüler und Schülerinnen Mädchen.

Mit dem neuen Verwaltungsgebäude stehen erstmals zwei adäquate Räume für die Verwaltung und die Aufbewahrung der Dokumente und Lehrmittel zur Verfügung. Die Lehrer nutzen sie ebenfalls zur Vorbereitung des Unterrichts als Arbeitsraum und für Besprechungen. Der errichtete Latrinenblock mit drei Toiletten wird jeweils von Mädchen, Jungen und vom Lehrpersonal genutzt. Als Minimalstandard - angesichts der Anzahl der Schüler - und als erstmalige sanitäre Anlage vor Ort verbessert er zweifellos die bisherigen hygienischen Bedingungen.

Auch die Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler in Sanamba haben sich deutlich verbessert: In den neuen hellen Klassenräumen teilen sich nun vier Kinder eine Schulbank. Zuvor waren es acht. Nachdem die Kommune wie geplant mit Unterstützung der örtlichen Schulbehörde weiteres Lehrpersonal einstellte, hat sich die Klassenstärke im Schnitt halbiert. Seitdem unterrichtet ein Lehrer nur noch einen Jahrgang in einem Klassenraum und kann die SchülerInnen individueller fördern. Die Lehrbücher werden inzwischen von maximal zwei Schulkindern statt von vier SchülerInnen gleichzeitig genutzt.

Die Nachfrage nach Bildung ist groß. Das Engagement und die positiven Ergebnisse des Projektes zeigen, wie wichtig die Schulbildung für die Dorfbewohner ist. Während der offiziellen Feierlichkeiten brachten die Menschen ihren Dank zum Ausdruck. Mit den Eindrücken des Eröffnungsfestes möchte die LAG Mali diesen Dank an alle Spender und Förderer, die das Schulprojekt ermöglicht haben weitergeben.