Über den langen Zeitraum von 1984 bis 2001 unterstützte die LAG Mali 17 Dörfer im Kreis Nara, an der Grenze zu Mauretanien. Die Stadt Nara liegt 380 km nördlich der Hauptstadt Bamako und ist von dort in einer Tagestour zu erreichen. Im Dorf Kabida begann die "Hilfe zur Selbsthilfe" der LAG Mali, die sie im Laufe der Jahre auf zahlreiche umliegende Dörfer ausdehnte.
Kennzeichnend für die Projektarbeit in Nara war die enge Kooperation mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der Friedrich Ebert Stiftung (FES) in Mali. Beide Organisationen waren vor Ort präsent und unterstützten die Projekte der LAG Mali in personeller und logistischer Hinsicht. In Deutschland war der Nürnberger Journalist Rolf Vollertsen für die Projektkoordination und inhaltliche Konzeption verantwortlich, der diese Aufgabe ehrenamtlich übernahm. Er zeichnete sich durch eine profunde Kenntnis der Region aus und stand in engem und direktem Austausch mit Mali. Ab 1998 war Dr. Wolfgang Mayer ehrenamtlicher Projektbevollmächtigter der LAG Mali.
Mit Zuschüssen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) realisierte die LAG Mali ab 1989 bis 2001 ihr Konzept der "ganzheitlichen Dorfentwicklung". Es beinhaltete, dass alle Grundbedürfnisse der Dorfbevölkerung, z.B. Wasserversorgung, Ernährungssicherung, Gesundheit und Bildung, in die Projektplanung einzubeziehen sind. Leitgedanke war zudem die auf der UN Konferenz in Rio de Janeiro 1992 beschlossene Agenda 21.
Konkrete Maßnahmen:
- Zur Wasserversorgung, die in der Region am Rande der Wüste existentiell ist, wurden 13 Brunnen gebaut.
- Ernährungssicherung durch die Einrichtung von 7 Getreidebanken
- Anlage von 8 Gemüsegärten, sowie Beratung im Gartenbau.
- Baum- und Heckenpflanzungen als Maßnahmen zum Erosionsschutz
- Förderung von Frauenkooperativen und des Frauenhandwerks (z.B. Seifenherstellung)
- Beratung zu Säuglingspflege und Gesundheit
- Verbesserung der Bildungschancen für Kinder und Erwachsene durch 8 Alphabetisierungszentren sowie den Bau einer Grundschule.
Die Projekte im Kreis Nara wurden im Jahr 2001 abgeschlossen. Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet auch, dass die Dorfbevölkerung nach einer Starthilfe den begonnenen Entwicklungsprozess eigenständig fortsetzt. Vor Ort haben die ehemaligen malischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LAG Mali eine unabhängige Nichtregierungsorganisation mit Namen KILLE gegründet, die sich in der Region um Nara weiterhin engagiert.
Die Projekte in Nara und ebenfalls Eindrücke von Erlebnissen in Mali sind in einem Buch von Rolf Vollertsen anschaulich beschrieben, das über die LAG Mali zu beziehen ist.