Landesarbeitsgemeinschaft Entwicklungshilfe Mali e.V.

Sanamba: Bau einer neuen Grundschule

Projektlaufzeit: Februar 2007 - Dezember 2007

Die selbst verwaltete Grundschule in Sanamba wird auch von Kindern aus den umliegenden Nachbardörfern besucht. Sie hat drei Klassenzimmer, die für sechs Jahrgänge zur Verfügung stehen. Die Kapazität dieser bestehenden Schule war angesichts der stetig wachsenden Schülerzahl weit überschritten. Von 555 Kindern im Schulalter waren im Schuljahr 2006/7 nur 350 eingeschult.

Kennzeichnend für die Unterrichtssituation waren überfüllte Klassenräume mit durchschnittlich 117 Schülerinnen und Schülern in einem Raum. Ein Lehrer unterrichtete nach dem System der "double division" zwei Jahrgänge gleichzeitig. Unter diesen Bedingungen konnte der Lehrplan nur lückenhaft erfüllt werden. Viele Schüler erreichten das Klassenziel nicht oder brachen die Schule vorzeitig ab. Aufgrund des Platzmangels wurde ein großer Teil der Kinder nicht eingeschult, wovon insbesondere Mädchen betroffen waren. Nur 15 % aller Schulkinder in Sanamba waren Mädchen.

Maßnahmen

Deshalb wurde in 2007 mit dem Bau eines zweiten Schulgebäudes mit drei weiteren Klassenzimmern die Infrastruktur für Bildungschancen und bessere Lernbedingungen geschaffen. Langfristig sollen damit mehr Kinder eingeschult werden und auch die Mädchen mehr Zugang zur Elementarbildung erhalten. Zur qualitativen Verbesserung des Unterrichtes werden drei weitere Lehrer eingestellt. Damit sollte gewährleistet werden, dass ein Lehrer für jeweils eine Jahrgangsstufe zuständig ist und der Unterricht intensiviert werden kann. Für die Einstellung und Bezahlung dieser Lehrer kommen die örtliche Schulbehörde und die Kommune Dombila auf.

Ebenso entstand ein kleines Verwaltungsgebäude mit Magazin zur Aufbewahrung von Lehrmitteln und Schuldokumenten. Auch ein Latrinenblock zur Verbesserung der hygienischen Grundstandards wurde gebaut.

Alle Klassenzimmer wurden mit Mobiliar und einem Minimum an Schulbüchern - 35 Bücher pro Jahrgang - ausgestattet.

Durchführung und Beendigung der Aktivitäten

Ab März 2007 wurden die Bauarbeiten unter aktiver Mitarbeit der Dorfbewohner begonnen. Bei der Grundsteinlegung war der Bürgermeister der Kommune persönlich präsent. Anfang September waren alle Rohbauten und ebenso der Verputz weitgehend fertig gestellt. Vor Ort sorgte ein angestellter Bauleiter für den planmäßigen Ablauf und die Koordination der Arbeiten. Nachdem die Zusammenarbeit mit der beauftragten Baufirma nicht immer reibungslos verlief, erwies sich seine Kontrollfunktion als sehr sinnvoll. Den Transport des Mobiliars und der Bücher organisierte die Partnerorganisation VIDE in zwei Etappen. Trotz einiger Verzögerungen waren die Gebäude im Oktober 2007 und damit rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres bezugsfertig.

Kooperation und Finanzierung

Das Schulprojekt ist das Ergebnis gemeinsamer Bemühungen und hätte von der LAG Mali allein aus Eigenmitteln nicht getragen werden können. Es wurde mit Fördermitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit sowie von AWO International unterstützt. Die Dorfbevölkerung von Sanamba engagierte sich bereits im Vorfeld sehr für die Schule. Sie stellte Grundstück und Arbeitskräfte zur Verfügung. Die örtliche Elternkooperative setzte sich erfolgreich bei der Kommune für die Kostenübernahme der zusätzlichen Lehrer ein. Die malische Partnerorganisation VIDE beteiligte sich am Bauplan des Architekten und holte mehrere Kostenvoranschläge von Baufirmen ein. Sie koordinierte die gesamten Aktivitäten im Dorf Sanamba.

Die Ausgangssituation: drei Klassenzimmer für sechs Jahrgänge

Eins von drei neuen Klassenzimmern

Trotz einiger Verzögerungen waren die Gebäude rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres bezugsfertig.